Die Hüfte ist als Gelenk für
viele Bewegungen des menschlichen Körpers
verantwortlich. Sie bildet den Übergang zwischen
den Beinen und dem Oberkörper und macht das
natürliche Laufen, das Anwinkeln der Beine und
viele weitere Bewegungen erst möglich. Nach dem
Kniegelenk ist das Hüftgelenk das zweitgrößte
Gelenk unseres Körpers. Es muss einen großen Teil
des Körpergewichts tragen.
Typische Symptome einer Hüftarthrose:
•
Anlaufschmerzen, die Hüfte fühlt sich nach einer
langen Ruhezeit steif an, schmerzt und kann
schlecht bewegt werden, dies vor allem morgens
nach dem Aufstehen •
Starke, dauerhafte Hüftschmerzen, die über Wochen
andauern • Schmerzen, wenn
die Fußspitze bei gestrecktem Bein nach außen
gedreht wird • Schmerzen
nach höherer Belastung die länger als einen Tag
andauern • Hinken oder
Einknicken beim Laufen •
Geräusche wie Knacken oder Reiben
Oft
wird der Arzt durch Abtasten herausfinden wollen,
in welchem Bereich es zu Schmerzen in der Hüfte
kommt. Eine Abnutzung der Knorpel an den
beteiligten Knochen lässt sich nicht direkt
ertasten. Allerdings kann ausgeschlossen werden,
dass es andere Auslöser für die Schmerzen gibt, z.
B. Verletzungen an Sehnen, Nerven oder Bändern.
Zur weiteren Abklärung greift der Orthopäde gerne
zusätzlich auf bildgebende Verfahren zurück,
beispielsweise: •
Röntgenbild der Hüfte •
Untersuchung des Gewebes mittels
Ultraschall •
Computer-Tomographie (CT) •
Magnetresonanz-Bilder/Kernspin (MRT)
Konservative Therapie
•
Medikamente gegen Entzündungen und Schmerzen (z.
B. Enzymtherapie) •
Gewichtskontrolle, ggf. Ernährung anpassen
• Orthopädische Einlagen
oder Schuhe, mit denen die Beinachse weniger
belastet wird •
Krankengymnastik mit physikalischer Therapie
(Anwendung von Wärme oder
Kälte) • Injektionen, z.B.
von Hyaluronsäure
Therapien im
VergleichRaveendhara Bannuru vom Tufts Medical
Center in Boston und ihr Team wollten herausfinden
wie effektiv der Einsatz von
Hyaluronsäureinjektionen ist. Sie verglichen die
Effektivität gängiger Arthrosebehandlungen in
einer Metaanalyse. (32) Insgesamt flossen die
Daten von 137 Studien mit über 33.000 Probanden in
die Analyse ein. Dabei stellten die Forscher
folgende Therapien einander gegenüber: Wirkstoffe
in Tablettenform wie Paracetamol, Diclofenac,
Ibuprofen, Naproxen und Celecoxib sowie
entsprechende Scheinmedikamente. Außerdem
Kortikosteroide, Hyaluronsäure und Placebos, die
direkt ins Knie gespritzt wurden. Am
wirksamsten gegen Schmerzen waren die Spritzen ins
Knie mit künstlich gewonnener Hyaluronsäure. Mit
Abstand am wenigsten half in dieser Hinsicht
Paracetamol. Die Funktionalität der Knie
hingegen verbesserte sich maßgeblich bei allen
Therapieformen. Einzige Ausnahme waren die
injizierten Kortikosteroide. Sie wirkten nicht
besser als ein Placebo. Insgesamt waren
die Behandlungen mit Spritzen den
Tabletteneinnahmen überlegen. (32)
Bannuru RR, Schmid CH, Kent DM, Vaysbrot EE, Wong
JB, McAlindon TE: Comparative effectiveness of
pharmacologic interventions for knee
osteoarthritis: A systematic review and network
meta-analysis. Ann Intern Med 2015; 162: 46–54
CrossRef MEDLIN
Vorgehensweise
Hyaluronsäureinjektionen: Zunächst
erfolgt – sofern noch nicht durchgeführt eine
klinische und radiologische Diagnostik des
betroffenen Gelenkes um kausal zu Therapierende
Ursachen auszuschließen. Anschließend wird die
Injektionsstelle großflächig und sorgfältig
desinfiziert. Anschließend wird das
Hyaluronsäurepräparat idealerweise unter
Bildgebendem Verfahren in das Gelenk injiziert.
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