Eine Arthrose ist mit einer
zunehmenden Schädigung des Knorpels oder einem
Verlust der Knorpelmasse in einem oder mehreren
Gelenken verbunden. Darum ist die Arthrose
auch unter dem Begriff „Gelenkverschleiß“ bekannt.
In einem gesunden Gelenk wirkt
der Knorpel wie ein Gummipuffer und übernimmt die
Stoßdämpferfunktion bei Bewegungen. Die im
Gelenkspalt befindliche Gelenkflüssigkeit versorgt
den Knorpel mit Nährstoffen. Bei zu wenig
Bewegung, extremer Beanspruchung oder durch das
fortschreitende Alter trocknet der Knorpel im
Laufe der Jahre aus, rubbelt sich wie ein
Radiergummi ab und führt zu einer
Gelenkentzündung. Die dabei freigesetzten Stoffe
zersetzen den Knorpel noch weiter, die
Beweglichkeit des Gelenkes nimmt immer weiter ab.
Doch je weniger ein Gelenk
bewegt wird, desto schlechter wird der Knorpel
durch die Gelenkflüssigkeit ernährt und desto
schneller schreitet die so genannte Arthrose fort.
Folgen dieses Gelenkverschleißes sind
Schmerzen und Steifigkeit des betroffenen Gelenks
und zunehmende Verformung. Im Endstadium der
Arthrose kann das Gelenk vollständig verknöchern.
Der Prozess kann durch verschiedene Maßnahmen
verzögert werden, in schweren Fällen von Arthrose
ist jedoch ein operativer Gelenkersatz nötig.
Therapien im Vergleich
Raveendhara Bannuru vom Tufts
Medical Center in Boston und ihr Team wollten
herausfinden wie effektiv der Einsatz von
Hyaluronsäureinjektionen ist. Sie verglichen die
Effektivität gängiger Arthrosebehandlungen in
einer Metaanalyse. (32) Insgesamt flossen die
Daten von 137 Studien mit über 33.000 Probanden in
die Analyse ein. Dabei stellten die Forscher
folgende Therapien einander gegenüber: Wirkstoffe
in Tablettenform wie Paracetamol, Diclofenac,
Ibuprofen, Naproxen und Celecoxib sowie
entsprechende Scheinmedikamente. Außerdem
Kortikosteroide, Hyaluronsäure und Placebos, die
direkt ins Knie gespritzt wurden. Am
wirksamsten gegen Schmerzen waren die Spritzen ins
Knie mit künstlich gewonnener Hyaluronsäure. Mit
Abstand am wenigsten half in dieser Hinsicht
Paracetamol. Die Funktionalität der Knie
hingegen verbesserte sich maßgeblich bei allen
Therapieformen. Einzige Ausnahme waren die
injizierten Kortikosteroide. Sie wirkten nicht
besser als ein Placebo. Insgesamt waren
die Behandlungen mit Spritzen den
Tabletteneinnahmen überlegen. (32)
Bannuru RR, Schmid CH, Kent DM, Vaysbrot EE, Wong
JB, McAlindon TE: Comparative effectiveness of
pharmacologic interventions for knee
osteoarthritis: A systematic review and network
meta-analysis. Ann Intern Med 2015; 162: 46–54
CrossRef MEDLIN
Vorgehensweise Hyaluronsäurejejektionen:
Zunächst erfolgt – sofern noch
nicht durchgeführt eine klinische und
radiologische Diagnostik des betroffenen Gelenkes
um kausal zu Therapierende Ursachen
auszuschließen. Anschließend wird die
Injektionsstelle großflächig und sorgfältig
desinfiziert. Wenn es indiziert ist kann unter
streng sterilem Vorgehen eine Punktion des Gelenks
durchgeführt werden. Der Reizerguss wird
abpunktiert. Dies führt zu einer Kapselentlastung
und einer deutlichen Beschwerdebesserung.
Anschließend wird das Hyaluronsäurepräparat in das
Gelenk injiziert.
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